WENN LICHT ZUR SPRACHE WIRD
„Lightpainting geht nur, wenn du dich auf andere einlässt“, sagt eine Teilnehmerin, die schon zum dritten Mal dabei ist. „Du brauchst jemanden an der Kamera, jemanden mit Licht, jemanden, der sich bewegt. Es ist ein abgestimmtes Miteinander.“
Der Mann hinter all dem ist Olaf Schieche, Künstlername ZOLAQ. Früher arbeitete er als Konstruktionsleiter im Yachtbau, heute reist er mit seiner Lichtkunst durch Europa. Seine erste Begegnung mit Lightpainting? 2011, auf einem Bootssteg auf Rügen. „Ich hatte einen kleinen Bericht in einer Fotozeitschrift gesehen – und wollte das unbedingt ausprobieren. Die ersten Bilder waren natürlich noch weit entfernt von dem, was ich heute mache“, sagt er und schmunzelt. „Aber sie waren der Anfang meiner Leidenschaft.“
Diese Leidenschaft teilt Olaf heute mit vielen. 70 Teilnehmende waren in diesem Jahr dabei – zwischen Anfang 20 und Mitte 70. Einen „typischen“ Lightpainter gibt es nicht. „Die Leute sind grundverschieden, aber mit der gleichen Leidenschaft. Und genau das macht es so besonders“, sagt Olaf. Abends sitzen sie am Lagerfeuer, erzählen, lachen. Viele reisen allein an – und fahren mit neuen Freundschaften wieder nach Hause.
Tagsüber gibt Olaf Tipps, erklärt die Lichtwerkzeuge und nachts hilft er beim Einstellen der Kamera und den richtigen Bewegungen mit Licht. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas kann“, sagt ein Teilnehmer in schwarzer Lederjacke, als er sein erstes Bild sieht. „Aber mit diesen Lichtstreifen hinter mir – das war wie Magie.“